In der letzten Woche hatte ich darüber geschrieben, was starke Führung in der Krise braucht. Führungsstärke, gerade in Krisenzeiten, kann nur unter Beweis stellen, wer selbst stark ist, aus seinem Innen heraus. Wer in der eigenen Kraft bleibt, wer mit Führungskollegen an einem Strang zieht, im Gespräch bleibt mit Mitarbeitern, vor allem auch mit Vertrauten.
Die Spirale negativer Schlagzeilen durchbrechen
Gerade als Führungskraft sind wir gefordert, uns von der Lage in der Welt, vom Überfluss an schlechten Nachrichten nicht lähmen zu lassen. Ein erster Schritt, die Spirale negativer Schlagzeilen zu durchbrechen, könnte sein, uns nicht mehrmals täglich vom Nachrichtenstrom unterbrechen und ängstigen zu lassen, sondern, wenn überhaupt, uns zur Lektüre der Nachrichten wieder einmal täglich auf die Tageszeitung zu fokussieren. Mehr und gute Literatur konsumieren, anstatt durch Social Media und Nachrichtenströme zu scrollen.
So stoppen Sie nicht hilfreiche Gedanken
Vor kurzem habe ich irgendwo den Satz gehört, du kannst einen Vogel nicht hindern, über deinen Kopf zu fliegen. Aber du kannst ihn daran hindern, ein Nest in deinen Haaren zu bauen. Frei übersetzt heißt das, halten Sie Ihre Gedanken an, wenn Sie bemerken, dass diese mit Ihnen Karussell fahren. Hilfreich dabei ist das eine Wort, bewusst ausgesprochen: Stopp! Gedankenstopp! Das wirkt wie ein Stoppschild.
So kommen Sie wieder in Ihre Kraft
Wesentliche Auswirkungen auf unsere Kraft hat alles, womit wir uns den ganzen Tag beschäftigen. Sport macht gute Laune und stärkt die Abwehrkräfte. Viel frische Luft und Ruhe bringt uns automatisch in unsere Mitte. Fragen Sie sich regelmäßig, was Sie tun können, um mehr in Ihre Ruhe zu kommen. Fragen Sie sich, wie Ihre Tage zur Zeit aussehen und wie Sie Ihre idealen Tage eigentlich gestalten müssten. Schaffen Sie sich Ruheinseln. Ganz egal, ob das ein kurzer Spaziergang am Abend ist, eine Meditation, Qi Gong, Tai Chi, Yoga oder was auch immer. Essen Sie keinen Müll! Ja, das klingt hart, aber damit ist zu guter Ernährung in einem Satz alles gesagt.
Finden Sie heraus, was Sie durchs Leben trägt
In meinen Coachings mache ich immer wieder gute Erfahrungen mit der wunderbar starken Frage „Was trägt mich eigentlich?“ Spüren Sie in diese Frage hinein, gehen Sie dieser Frage auf den Grund. Und leiten Sie im nächsten Schritt ab, wie sie täglich mehr davon, was Sie wirklich trägt, in Ihr Leben holen können.
Und wenn Sie jetzt sagen, ich weiß das alles, was der Thomas Kiefer da schreibt. Das ist doch alles nichts Neues, alles bekannt, dann frage ich Sie: Tun Sie es denn? Haben die oben formulierten Maßnahmen und Werkzeuge einen festen Platz in Ihrem Leben? Wenn ja, dann gratuliere ich Ihnen von Herzen dazu. Wenn nein, dann habe ich vielleicht einen ganz wertvollen extra Tipp für Sie. Einen Schlüssel, wie Sie Schritt für Schritt schlechte Gewohnheiten ablegen und gute Gewohnheiten entwickeln.
So überwinden Sie alte Muster und so verankern Sie gute Gewohnheiten
Seien Sie wachsam und achten Sie auf die allerersten Anhaltspunkte, die Sie im alten Muster halten. Dazu ein Beispiel. Sobald Sie sich beim ersten Gedanken daran erwischen, die Mittagspause einmal wieder ausfallen zu lassen, um Wichtiges und Dringendes zu erledigen, horchen Sie bewusst auf. Nehmen Sie zu diesen ersten Anzeichen dieses alten Musters, der Spirale des „Noch schnell die drei Aufgaben in der Pause erledigen“, eine kritische Halung ein. Sagen Sie sich ehrlich: Thomas, wenn du jetzt wieder die Mittagspause ausfallen lässt, dann bist du weiter am Rennen und es wird sich an deiner Situation absolut nichts ändern. Stattdessen erlauben Sie sich den heilsamen Gedanken: Ich tue das jetzt für mich. Ich sorge für mich, ich belohne mich mit der ausgiebigen und erholsamen Mittagspause für die produktive Arbeit am Vormittag. Ja, dazu braucht es einige Willenskraft. Aber wenn Sie mutig dranbleiben, Ihre schlechten Angewohnheiten bereits im Keim zu erkennen und mit Willenskraft durch die neue, gewünschte, gute Gewohnheit zu ersetzen, dann werden Sie feststellen, dass es bereits nach kurzer Zeit leichter werden wird. Das ist wie beim Start der Ernährungsumstellung. Anfangs rebelliert Ihr Körper und verlangt vehement nach weiterem Zucker. Wenn Sie jedoch, und das ist alles andere als leicht, nur zwei, drei Tage durchhalten, werden Sie feststellen, dass der Körper die diszipliniert verordnete „Zuckerknappheit“ akzeptiert. Sie werden eine neue Leichtigkeit spüren. Und ähnlich ist es beim Formen neuer Gewohnheiten. Nur so wird es Ihnen gelingen, Stück für Stück, die Verschaltungen im Gehirn umzuprogrammieren.
Versuchen Sie es. Es funktioniert. Doch fragen Sie sich vorher: Will ich das wirklich?Wirklich? Wirklich? Und nur dann sollten Sie „es“ tun.
Übrigens gilt auch hier, und das ist jetzt noch mein extra Tipp für Sie: Zu zweit geht alles besser. Vielleicht verabreden Sie sich öfter mal wieder zur Mittagspause zu einem schönen, gemeinsamen Spaziergang. Das hilft enorm.
Gehen Sie Stück für Stück wieder mehr in Ihre Kraft. Ich bin gespannt, was Sie mir berichten werden.
Liebe Leser, bleiben Sie mir gewogen und nutzen Sie Ihre Zeit!
Herzlichst
Ihr Thomas Kiefer