Ich zünde ein Licht an

Ich zünde ein Licht an für die Vernunft, für mehr Vertrauen, für die Menschlichkeit.
Ich zünde ein Licht an für alle, die verunsichert sind, die sich sorgen, um sich selbst und um ihre Liebsten.
Ich zünde ein Licht an für alle, die so weitermachen, als ginge sie das alles gerade nichts an und als seien ihnen ihre Mitmenschen egal.

Ich zünde ein Licht an für alle, die schon jetzt um ihre Existenz kämpfen, weil Umsätze ausbleiben und Reserven nicht wirklich vorhanden sind.
Ich zünde ein Licht an für alle, die nur auf Vorrat Medikamente kaufen in Sorge, sie könnten diese Morgen brauchen.
Ich zünde ein Licht an für alle, die überlebenswichtige Medikamente dringend brauchen, dass sie diese rechtzeitig bekommen.

Ich zünde ein Licht an für alle, die abgeschottet und allein in Kliniken liegen, mit ihrer Angst und um ihr Leben kämpfen, dass sie die Hilfe rechtzeitig bekommen, die ihre Not wendet.
Ich zünde ein Licht an für alle, die selbstlos ihren Dienst tun, in Kliniken, in Pflegeheimen, in Apotheken, in Arztpraxen, in Bussen und Bahnen, bei der Feuerwehr, bei der Polizei, an der Supermarktkasse, in den unzähligen LKWs, in den unzähligen großen und kleinen Unternehmen, in Banken und Ämtern.

Ich zünde ein Licht an für alle, die mit kreativen Ideen sicherstellen, dass das Leben weiter gehen kann.
Ich zünde ein Licht an für alle, die mit ihrem Humor, ihrem Gottvertrauen, ihrer Ruhe, ihrer Klarheit, ihrer Konsequenz, ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ihrer Umsicht dazu beitragen, dass die Panik nicht überhand gewinnt.
Ich zünde ein Licht an für alle, auf deren Schultern große Verantwortung liegt für unsere Welt, für Nationen, Bundesländer, Landkreise, Städte, Gemeinden und Unternehmen, dass sie umsichtig und doch ohne unnötig zu zögern, weise und gute Entscheidungen treffen.

Ich zünde ein Licht an, dass diese Bremsung, diese Verlangsamung unserer Welt noch rechtzeitig kommt, und dass wir es schnell hinbekommen, dass kein einziger Mensch auf dieser Welt mehr wird sterben müssen, weil es für ihn kein Intensiv-Bett und kein Beatmungsgerät mehr gibt.
Ich zünde ein Licht an für uns, auf dass uns vielleicht einmal klar wird, mit welchen unnötigen und nebensächlichen Themen wir uns, im Großen wie im Kleinen, immer wieder beschäftigen.
Ich zünde ein Licht an, auf dass wir den Blick mehr und mehr auf das richten, was für uns Menschen dieser einen Welt wirklich wichtig ist und was Not wirklich wendet.

Ich zünde ein Licht an, auf dass wir mehr und mehr erkennen, dass es auf uns, auf mich, auf dich, auf jeden Einzelnen ankommt.
Ich zünde ein Licht an für uns, dass wir miteinander und füreinander da sind und einstehen.
Ich zünde ein Licht an für uns und unsere Welt, dass jeder von uns genügend Kraft und den Mut hat, das zu tun, was notwendig ist.

Ich zünde ein Licht an für die Liebe.

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Und du?
Für wen und für was zündest du dein Licht an?

Herzlichst
Ihr Thomas Kiefer

Fotonachweis: Thomas Kiefer: Münster Unserer Lieben Frau Freiburg

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