Bewusst führen
Was ist gute Führung? Was braucht gute Führung? Die hier skizzierten Gedanken entwickelten sich beim meditativen Gehen auf einer Wanderung mit Unternehmern und Führungskräften im Schwarzwald. Ich ging voran und führte die Gruppe zum Ziel. In diesem Moment wusste ich intuitiv: Diese wunderbar wertvollen Gedanken wirst du für deine Kunden und Follower zu Papier bringen.
Ich weiß, wo ich hin will
Das ich wirklich, wirklich, wirklich weiß, wo ich hin will, setzen wir voraus.
Ich behalte das große Ganze im Blick
Wir waren unterwegs vom Gästehaus des Klosters Neusatzeck hinauf zur Burg Windeck. In Verantwortung eines guten Abschlusstages unserer Auszeittage hatte ich nicht nur das aktuelle Wegstück, die nächste Biegung, sondern den ganzen Weg und unser Wanderziel im Blick. Ich habe die Karte gelesen und in meiner Wander-App dabei. Wie wird das Wetter oben voraussichtlich sein? Wer und was wird uns dort erwarten? Reicht die Zeit, damit wir rechtzeitig zum Mittagessen im Gästehaus zurück sein werden? Haben wir trotzdem ausreichend Reserven, um uns Zeit zu nehmen für alles Unplanbare, das diesen großartigen Tag in seiner Schönheit bereichern wird? Die einzelnen Teile sollten sich stimmig in das Gesamtbild des Tages einfügen.
Zweifel und Unsicherheit gehören dazu
Den Weg zur Burg war ich vor einem Jahr zuletzt gegangen. An einer Stelle war ich unsicher: Rechts hoch oder nur halbrechts abbiegen? Erlaube ich mir, die Mitglieder unserer kleinen Wandergruppe, von denen die Vordersten nur wenige Meter hinter mir gingen, meine Unsicherheit merken zu lassen? Oder ist es in dieser Situation wichtig, Souveränität und Sicherheit auszustrahlen? Egal, wie ich mich in einer Situation der Unsicherheit entscheide: Ich verhindere, in die Rolle des ängstlichen Kindes zu verfallen, das von Vater oder Mutter an die Hand genommen und geführt werden will. Stattdessen bin ich mir meiner Führungs-Rolle bewusst und verhalte mich entsprechend.
Entscheidungen treffen und Entscheidungen aushalten
Oft ist nur wenig Zeit, Entscheidungen zu treffen. Diese können und dürfen meist nicht perfekt abgewogen sein. Es muss weiter gehen. Das Geschäft muss weiter laufen. Schnelligkeit ist zu einem maßgeblichen Erfolgsfaktor geworden. Diesen Druck auf dem Kessel muss ich aushalten können. Andererseits gibt es Entscheidungen, da gilt es den Wander-Treck zum Stehen zu bringen. Da heißt es: Bis hierher und nicht weiter. Zuerst einmal durchschnaufen, in Ruhe überlegen, im Team beraten, die Wegstrecke entgegen der ursprünglichen Planung ändern, um dann zügig weiter zu gehen.
Mutig losgehen, mutig Schritt für Schritt weitergehen
Auch wenn das Gipfelkreuz schon von weitem durch den aufsteigenden Morgennebel in der Sonne glänzt, weiß ich doch nie, was hinter der nächsten Biegung auf mich warten wird? Vielleicht ein umgestürzter Baum, eine unüberwindbare Schlucht, eine Horde Wildschweine? Oder gar ein Wolf? Da fällt mir die Zeile aus einem Gebet ein: Herr, lass mich nicht beten, immer behütet zu sein vor allen Gefahren. Stattdessen lass mich beten, diese Gefahren mutig zu bestehen.
Gehen Sie guten Mutes und mit offenem Blick in Führung
und freuen Sie sich gerne auf den zweiten Teil meiner Gedanken zu guter Führung.
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Danke dafür.
Weitere Beiträge zum Thema:
Führung in der digitalen Zeit – viel mehr als nur Technik, ein Impulspapier für Führungskräfte und Unternehmer aus meiner Toolbox.
Gute Entscheidungen treffen – Beitragsreihe im Blog
Gute Entscheidungen treffen – MP3 zum Download aus meiner Toolbox.
Bildnachweis
© shutterstock.com / Muriel Lasure
© Thomas Kiefer
Kommentare
Lieber Thomas,
das ist ein sehr schöner Beitrag.
Einfach und anschaulich beschrieben und nach erlebbar.
Am Wochenende werde ich, egal bei welchem Wetter, hinaus in die Natur gehen, und versuchen die Gedanken auf die Themen, die von dir angesprochen wurden: führen, entscheiden, Ziele, Wünsche, zu konzentrieren
Ich freue mich schon darauf.
Vielen Dank hierfür –
Sibylle Egle
Schöner Boden in Rastatt
Liebe Sibylle,
vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback.
Für deinen Gang in die Natur wünsche ich dir bereits heute nur gute Gedanken.
Herzliche Grüße,
Thomas