Menschen, Teams und Unternehmen optimal in die Wirksamkeit bringen

Was Führungskräfte und Change Manager von einem guten Gärtner lernen können.

Wer als Erster durchs Ziel gehen möchte, erreicht dies nur mit einer Strategie, die die eingesetzten Kräfte am wirkungsvollsten Punkt bündelt. Anstatt sich zu verzetteln, maximiert eine wirksame Strategie stets den Nutzen für den Kunden.

In seinem Wachstumsgesetz stellte Justus von Liebig fest: „Das Wachstum einer Pflanze orientiert sich an dem Nährstoff, den sie am wenigsten besitzt.“ Ein Gärtner kann noch so viel Wasser und Dünger geben – wenn er nicht weiß, an welchem Nährstoff die Pflanze Mangel leidet, wird diese Pflanze ihre großartigen Wachstumspotenziale so lange nicht entfalten können, bis der fehlende Nährstoff zugegeben wird.

Übertragen auf die Unternehmenswelt bedeutet das: Hohe Wirksamkeit, Effizienz und Hebelwirkung entstehen dort, wo Menschen, Teams und Unternehmen ihren jeweiligen Engpass oder Minimumfaktor finden und auflösen und ihre Energie fortan auf den wirkungsvollsten Punkt konzentrieren.

Interviewt man Vorstände und Führungskräfte zu den Herausforderungen für ihr Unternehmen, ist die Rede von Kostendruck, aufsichtsrechtlichen Anforderungen, dem Preiswettbewerb, zu optimierenden Prozessen oder dem Kampf um die Talente / War for talents. Doch sind das wirklich die Herausforderungen? Anders herum gefragt: Was braucht es, um diesen Herausforderungen optimal, professionell, flexibel und individuell begegnen zu können?

In meiner Rolle als Berater in Veränderungsprozessen identifiziere ich regelmäßig einige der folgenden Minimumfaktoren und Engpässe, die Unternehmen hindern, ihre vollen Wachstumspotenziale zu entfalten.

Ist das gemeinsame Ziel allen Beteiligten klar und optimal fokussiert? Wie steht es mit dem „Wissen um das Warum“? Sind Führungskräfte und beteiligte Mitarbeiter in einem sinnvollen Maß in der Verantwortung?

Wie steht es mit gemeinsamer Wahrnehmung, Reflexion und der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel? Überlegen Sie selbst: Wie oft reflektieren Sie am Ende von Projekten, was Sie tun können, um gemachte Fehler künftig zu vermeiden und die Projektarbeit zu verbessern. Oder die Frage: Welches ist mein Anteil und was könnte mein Beitrag sein, um …? Wie intensiv und ernsthaft arbeiten Sie an einer gemeinsamen Diagnose, die möglichst im Konsens mit allen relevanten Entscheidern und Schlüsselpersonen entstand, bevor Sie ein Projekt starten?

Wie ist Fortbildung definiert? Werden die Mitarbeiter geschult wie eben notwendig, damit sie ihre Arbeit erledigen können oder geht es in der Fortbildung auch um das persönliche Wachstum des Individuums?

Oft ist es nicht die Optimierung von Prozessen, sondern die Optimierung der Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation von Einzelnen und Teams, die echte Effizienzgewinne bringt. Fragen wie „Wie gestalte ich (m)einen effizienten Arbeitstag?“ oder „Wie nutze ich meinen PC und meine Software optimal?“ bringen weiter.

Wird in Organigramm-Kästchen und Silos gedacht oder sind die Unternehmensbereiche auch bereichsübergreifend optimal vernetzt und prozessorientiert gestaltet? Arbeiten die Bereichsleiter am Erfolg ihres Bereiches oder gemeinsam am Erfolg des Unternehmens?

Wie steht es mit der Methodenkompetenz? Ob in der Linie oder im Projekt. Je professioneller Meetings, Workshops, Projekte und Veränderungsprozesse organisiert und gestaltet werden, desto schneller werden die gemeinsamen Ziele letztendlich erreicht.

Ein guter Gärtner weiß, welchen Nährstoff er zugeben muss, damit die ihm anvertrauten Pflanzen ihre großartigen Wachstumspotenziale entfalten können. Universaldünger und die große Gießkanne bei voller Sonne hinterlassen oft nicht mehr als verbrannte Erde. Die wohldosierte Intervention am Hebelpunkt dagegen bringt hohe Wirksamkeit und schont Ressourcen und Budgets.

Pflanzen, die bei optimaler Nährstoffversorgung ihre vollen Potenziale entfalten können, sind meist von intensiver Farbe und blühen regelmäßig. Genauso verhält es sich mit den Mitarbeitern in einem gesunden Unternehmen. Zufriedene, motivierte und begeisterte Mitarbeiter sind ein guter Maßstab für gute Gärtnerarbeit im Unternehmen.

Welchen Engpass und welche Minimumfaktoren würden Sie gerne auflösen? Mit welcher Vorgehensweise ist Ihnen dies vielleicht schon gelungen?

Werden Sie hier im Blog (inter)aktiv und diskutieren Sie mit.

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(Bildnachweis: shutterstock.com / Ljupco Smokovski)

 

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